Nichts für schwache Nerven war der letzte Spieltag in der Bezirksliga Oberbayern. Auf Grund des Siegs gegen Waldkraiburg in der Vorschlussrunde hatte Töging I als Vorletzter der Tabelle noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt. Dazu mussten aber noch zwei Mannschaften überholt werden! Also war ein Sieg gegen Ebersberg I Pflicht und die direkten Konkurrenten durften nicht punkten.
Die Ebersberger, gesichert im Mittelfeld, waren gut aufgestellt und für die offensichtlich nervösen Töginger fing es wirklich nicht gut an. Tobias Straßhofer läuft in die perfekte Vorbereitung seines Gegners und steht auf Verlust. Frank Betschinger hat nach einem Eröffnungsfehler weiße Felder, löchrig wie ein Schweizer Käse. Er gibt zwei Bauern, um überhaupt rochieren zu können. Bernhard Fischer und Konrad Bieringer verlieren beide die Qualität ohne ausreichendes Gegenspiel. Da macht es nur wenig Hoffnung, dass Christian Neis kampflos gewinnt. Um 12:00 Uhr vier klare Verluststellungen für Töging I, Bezirksliga aus und vorbei!
Tobias gibt bald auf, aber um 12:30 Uhr tönt es von Brett 3, „das ist ja matt, unglaublich!“ Bernhards Gegner hat seinen König nicht ausreichend in Sicherheit gebracht, er wird in zwei Zügen matt gesetzt.
Frank wirft in einem letzten Versuch alle seine Figuren gegen den gegnerischen weißen König, die weiße Dame kommt, um ihn aktiv zu beschützen. Die Dame wird aber von den schwarzen Türmen belästigt! Remis durch Zugwiederholung? In Zeitnot macht Weiß Gewinnversuche, er gibt seine Dame gegen den Turm und setzt auf die beiden vorgerückten Freibauern. Konrad Bieringer gewinnt ebenfalls die gegnerische Dame und muss sich auch mit gegnerischen Freibauern rumschlagen. Geht vielleicht doch noch was?
Um 14:00 Uhr kann Konrad die gegnerischen Bauern nicht mehr aufhalten, 2:2. Frank hingegen gewinnt die beiden Freibauern des Gegners und steht klar auf Gewinn. Er spielt aber zu sorglos weiter und läuft in eine schöne Kreuzfesselung von König, Dame und drei Türmen! Er muss das Mehrmaterial wieder zurück geben.
Um 14:30 Uhr gewinnt Martin Freinecker seine gut gespielte Partie und fast gleichzeitig gibt Manfred Fischer auf, neuer Spielstand 3:3.
Um 15:30 Uhr ist das verbleibende Bauernendspiel bei gleichem Material für Frank zum Glück klar gewonnen und sein Gegner gibt nach 81 Zügen auf, 4:3.
Jetzt muss nur noch Konrad Festner remis halten, er hat aber einen Minusbauern im Turmendspiel. Die Töginger können kaum hinschauen. Um 16:00 Uhr erreicht Konrad, auch wieder dank Ungenauigkeiten seines Gegners, nach 100 Zügen tatsächlich das Remis, 4,5:3,5 gewonnen!
Aber was machen die anderen Mannschaften? Ein Blick ins Internet zeigt, dass Ilmmünster 2 hoch verloren hat. Um 16:41 Uhr endlich, Waldkraiburg hat auch verloren und steigt ab, Töging I ist gerettet!
Das Schachwunder von Ebersberg
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